Die Bauarbeiten

Am 21. Jänner 1991 konnten Architekt Dipl. Ing. Wolf Klerings und Baumeister Franz Seidl endlich mit ihrer Arbeit beginnen. Ihre Aufgabe war es, unter Berücksichtigung der historischen und baukünstlerischen Bedeutung des Hauses und unter Beibehaltung typischer und originaler Bauelemente das Haus komplett zu sanieren, die Wohnungen mit zeitgemäßen Standard zu versehen und Räumlichkeiten für die K.ö.St.V. Rudolfina im Keller und in 1. Obergeschoß zu schaffen.

Hierzu mußten die Ver- und Endsorgungsleitungen erneuert werden. Ein Aufzug wurde möglichst substanzschonend vom zweiten Keller, wo eigens dafür ein neuer Raum geschaffen wurde, bis zum Dachboden eingebaut. Beim Einbau des Aufzugsschachtes wurden die Gewölbefächen nicht entfernt, sondern nur im notwendigen Ausmaß geöffnet.

Die Wohnungen wurden teilweise zusammengelegt oder geteilt, Sanitärgruppen eingebaut und das Erdgeschoß für die Verwendung als Lokal oder Therapieräumlichkeit vorbereitet. Weiters wurden in die vorhandenen Kamine neue Metallkamine eingezogen, Ablauf- und Steigleitungen verlegt, sowie die notwendige Zu- und Abluftleitung für die Lüftungsanlage Zwischen Keller und 1. OG eingebaut. Beim Einbau der Haustechnik achtete der Architekt vorallem darauf, daß diese möglichst unsichtbar und mit geringster Störung der Bausubstanz eingebaut wurde.

Der Abgang in den 2. Keller wurde neu hergestellt. Die Kellergewölbe, die zum Teil zugeschüttet waren, wurden gereinigt und fehlende Stellen ergänzt. Zusätzlich wurde im 2. Keller eine Fußbodenheizung installiert.

Die Außenwände wurden neu verputzt, wobei darauf geachtet wurde, daß die erhaltenswerten Altputzflächen möglichst erhalten blieben. Die Innenputzflächen wurden schichtweise abgedeckt und so wurde in der Top 8 ein Malerei aus dem 18. Jahrhundert freigelegt, die in weiterer Folge restauriert wurde.

Die Fenster und Türen wurden zum Großteil erhalten und die alten Beschläge wurden wieder funktionstüchtig gemacht, oder durch Altbeschläge ersetzt. Weiters wurde die Laubengangkonstruktion restauriert und mit einer nicht sichtbaren Unterfangung, um die statische Sicherheit zu gewährleisten, versehen. Ebenso wurde aus Schall- und Wärmeschutzüberlegungen eine neue , wärmegedämmte Innenschale vorgesetzt.

Die erhaltenswerten, barocken Intarsienparkett- und Bohlenböden wurden händisch abgezogen, Fehlstellen wurden materialgeteu ergänzt und neu versiegelt. Die Gangflächen erhielten wieder einen Steinbelag aus alten Sohlnhoferplatten und im Hof wurde der alte Pflasterbelag freigelegt und neu verlegt. In der Einfahrt wurde neues Holzstöcklpflaster verlegt.

Im Allgemeinen wurde bei der Sanierung darauf geachtet, daß neben den Bedingungen, die sich aus dem Denkmalschutz und der bauhistorischen Bedeutung des Gebäudes ergeben, eine handwerklich hochwertige Instandsetzung durchgeführt wurde. Schließlich, am 9. Oktober 1992 wurden die Bauarbeiten beendet.